Bluesky, Mastodon: Was kommt? Was bleibt? Was lohnt sich?

Bluesky und Mastodon

Die Welt der sozialen Medien ist ständig in Bewegung. Plattformen kommen und gehen, besonders aber haben zwei aufregende Entwicklungen die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich gezogen: Bluesky und Mastodon. Beide Plattformen versprechen frische Ansätze für die Online-Kommunikation und werfen zugleich die Frage auf, welche Veränderungen sie mit sich bringen werden. In diesem Blogartikel werfen wir einen genaueren Blick auf Bluesky, Mastodon und die sich entwickelnde Landschaft der sozialen Medien. Was lohnt sich? Wie könnten Bluesky und Mastodon die Zukunft der Online-Kommunikation gestalten?

Bluesky: Der Twitter-Revolutionär
 

Bluesky hat in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit erregt, besonders weil es von X (ehemals Twitter) ins Leben gerufen wurde. Die Plattform verspricht, das soziale Netzwerkspiel zu verändern, indem sie das Konzept der dezentralisierten sozialen Medien einführt. Statt eines zentralen Anbieters soll ein offenes Protokoll es den Nutzer:innen ermöglichen, ihre eigenen Netzwerke aufzubauen. Aber was bedeutet das für die Zukunft der Online-Kommunikation und wie genau sehen die Vor- und Nachteile der neuen Plattform aus?

Mehr Macht für Nutzer:innen durch offenes Protokoll

An erster Stelle steht bei Bluesky Dezentralisierung und Offenheit: Bluesky verspricht, das Konzept der dezentralisierten sozialen Medien einzuführen, indem es auf ein offenes Protokoll setzt. Dies könnte zu mehr Transparenz und Offenheit führen, da Nutzer:innen ihre eigenen Netzwerke aufbauen können. Aber auch die Unabhängigkeit von großen Unternehmen spricht für den Neuling: Durch die dezentrale Natur von Bluesky könnten Nutzer:innen unabhängiger von großen Tech-Unternehmen werden, was wiederum zu einer Vielfalt von sozialen Netzwerken führen könnte, die auf unterschiedlichen Prinzipien und Werten basieren. Ein weiterer Punkt, denn wir nicht unterwähnt lassen möchten ist der Datenschutz, ein Thema, das immer mehr an Gewicht zunimmt. Da die Plattform darauf abzielt, die Kontrolle über die eigenen Daten zurückzugeben bzw. sie gar nicht erst zu sammeln, könnte dies eine positive Entwicklung für den Datenschutz sein. Satt auf Nutzerinformationen soll sie sich viel mehr auf das Sammeln solcher Daten konzentrieren, die für die Funktionalität der App nützlich sind - etwa E-Mail, Nutzer:innen-ID oder den Zugriff auf Fotos und Videos. Die App ist derzeit nur auf Einladung zugänglich, was mehr Privatsphäre und Intimität verspricht, da Bluesky aber neu ist und noch wächst, könnte sich hier allerdings noch einiges verändern.

Sicherheitsrisiken bei BlueSky durch geringe Nutzerzahlen

Die Kehrseite der Medaille ist noch nicht ganz ersichtlich, wir haben aber zwei Punkte, die aber hilfreich sein könnten. Was die Akzeptanz und Nutzerbasis betrifft muss Bluesky mit etablierten Netzwerken konkurrieren, um eine relevante Basis zu erreichen. Die Einführung einer neuen Plattform erfordert die Bereitschaft der Nutzer:innen, zu wechseln, was im Umkehrschluss ein Fragmentierung der eigenen Kreise oder Fehlende Inhalte und Interaktionen bedeuten könnte. Darüber hinaus können bei Plattformen mit geringer Nutzerbasis Sicherheitsbedenken aufkommen, beispielsweise weil sie möglicherweise nicht über die gleichen Ressourcen und Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie etablierte Plattformen. Bluesky wird vermutlich aufgrund dessen Neuheit weniger Inspektionen durch Sicherheitsexpert:innen erfahren, was wiederum dazu führen kann, dass Sicherheitslücken länger unentdeckt bleiben.

Bluesky und Mastodon Blog

Mastodon: Der soziale Elefant im Raum

Mastodon ist nicht neu, aber es gewinnt wieder an Popularität. Als dezentralisiertes soziales Netzwerk bietet es eine Alternative zu den großen, zentralisierten Plattformen. Mit seinem Fokus auf Datenschutz und Benutzerkontrolle ermöglicht es Mastodon den Nutzer:innen, ihre eigenen Server zu hosten und miteinander zu kommunizieren, ohne von einem zentralen Unternehmen abhängig zu sein. Doch wie erfolgreich kann Mastodon gegenüber den etablierten Giganten sein?

Mehr Datenkontrolle durch eigene Server

Mastodon ist ein dezentralisiertes soziales Netzwerk, bei dem Nutzer:innen ihre eigenen Server hosten können. Dies bietet mehr Kontrolle über ihre Daten und Inhalte, da sie nicht von einem zentralen Unternehmen abhängig sind. Die dezentrale Natur der Plattform ermöglicht es Benutzer:innen auch, sich Communitys anzuschließen, die auf bestimmten Interessen oder Werten basieren, und ihre Erfahrung nach ihren eigenen Vorlieben anzupassen. All das könnte eine attraktive Option für diejenigen sein, die mehr Autonomie wünschen. Auch in Punkto Community-Fokus hebt sich die Plattform von anderen ab: Sie fördert die Bildung kleinerer, fokussierter Gemeinschaften, die sich "Instanzen" nennen. Das Ergebnis kann eine angenehmere und persönlichere Online-Erfahrung sein, in der Nutzer:innen sich besser verstanden und gehört fühlen.
Ahnlich wie Bluesky legt Mastodon großen Wert auf Datenschutz und Anonymität: Nutzer:innen können wählen, wie viele Informationen sie teilen möchten und haben die Möglichkeit, sich unter Pseudonymen zu registrieren, um ihre Privatsphäre zu schützen. Im Gegensatz zu einigen zentralisierten Plattformen, die Daten zur Personalisierung und Werbung sammeln, gibt Mastodon den Benutzer:innen mehr Kontrolle darüber, wie ihre persönlichen Informationen verwendet werden.

Mastodon muss gelernt sein  

Wir haben aber auch einige Hinweise für eventuelle Probleme oder Herausforderungen der Plattform: Aufgrund der eben bereits erwähnten dezentralen Natur von Mastodon kann es schwieriger sein, eine breite Sichtbarkeit und Reichweite zu erlangen. Vorallem User:innen, die ihre Inhalte teilen und verbreiten möchten, könnten darunter leiden. So kann es auch zu Fragmentierung und Isolation kommen, da Benutzer:innen sich hauptsächlich in ihren eigenen Instanzen bewegen und weniger Interaktionen mit anderen Instanzen haben. Die Folge kann ein eingeschränktes Blickfeld und die Behinderung oder Gefährdung eines möglichen Austauschs sein.
Die Nutzung von Mastodon erfordert zudem möglicherweise eine gewisse Lernkurve, insbesondere für Nutzer:innen, die an zentralisierte Plattformen gewöhnt sind. Die Navigation zwischen Instanzen, das Verständnis der Funktionsweise von "Toots" (Beiträgen) und der Hashtag-Kultur können für Neulinge herausfordernd sein und potenziell die Akzeptanz beeinträchtigen.
Insgesamt gibt es also sowohl positive als auch negative Aspekte bei Bluesky und Mastodon. Die Wahl zwischen den beiden hängt stark von den individuellen Präferenzen der Nutzer:innen und den Entwicklungen in der sozialen Medienlandschaft ab.
 

Was bleibt von den großen Plattformen?

Angesichts der neuen Entwicklungen in der sozialen Medienlandschaft ist es ungewiss, wie die etablierten Plattformen wie X (ehemals Twitter) und Facebook auf die Herausforderungen von Bluesky und Mastodon reagieren werden. Es bleibt die Frage, ob diese Giganten weiterhin dominieren werden oder ob sich die Dynamik verschieben wird. Möglicherweise sehen wir Anpassungen von Seiten der großen Player, wie sie ihre Dienste verbessern oder neue Funktionen einführen, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Andererseits könnten sie auch versuchen, durch Übernahmen oder Partnerschaften die Dezentralisierungstrends zu integrieren oder eigene alternative Lösungen zu entwickeln.

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Die Benutzerperspektive: Was lohnt sich für mich?

Inmitten dieser Veränderungen in der sozialen Medienlandschaft wird die Benutzerperspektive entscheidend sein. Letztendlich sollte jede Veränderung in der sozialen Medienlandschaft die User:innen im Fokus haben. Sie sollten selbst genau prüfen, was ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Welche Plattform bietet die beste Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Kontrolle? Welche ermöglicht es den Nutzer:innen, ihre Stimme zu entfalten und echte Verbindungen herzustellen? Es wird entscheidend sein, welche Plattform das beste Gleichgewicht zwischen diesen Aspekten bietet und den Benutzer:innen ermöglicht, ihre Online-Präsenz auf authentische und erfüllende Weise zu gestalten. Letztendlich werden die Nutzer:innen darüber entscheiden, welche Plattformen sich langfristig durchsetzen und welche einen dauerhaften Mehrwert bieten.
Abschließend lässt sich sagen, dass sowohl Bluesky als auch Mastodon nur zwei Beispiele für die ständige Evolution der sozialen Medien sind. Während wir gespannt darauf warten, wie diese Plattformen die Landschaft verändern werden, sollten wir auch darüber nachdenken, welche Art von Online-Kommunikation wir uns für die Zukunft wünschen. Vielleicht erleben wir eine Verschiebung hin zu mehr Dezentralisierung, Datenschutz und Benutzerkontrolle – oder die etablierten Plattformen werden sich neu erfinden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. In jedem Fall steht uns eine aufregende Zeit in der Welt der sozialen Medien bevor.

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