Social-Media-Analyse der Bundestagswahl 2025

Die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl 2025.

Wahlkampf auf Social Media heißt heute: Knappe Botschaften, starke Bilder – und ganz viel Emotion. Wir schauen uns an, wie die Parteien und ihre Spitzenkandidat:innen im digitalen Wettstreit um Aufmerksamkeit abgeschnitten haben: Wer konnte auf welcher Plattform punkten? Welche Trends lassen sich erkennen – und welche Posts gingen wirklich viral?

Interaktionen pro Plattform

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Die Macht der Sichtbarkeit: Welche Plattformen dominierten?

Im digitalen Wahlkampf zeigte sich erneut: Wer Aufmerksamkeit will, muss dort präsent sein, wo die Menschen sind – und das war im Wahlkampf ganz klar Instagram. Keine andere Plattform sorgte für so viele Reaktionen. Alle Parteien konnten hier beachtliche Zahlen vorweisen: Zwischen Dezember und dem Wahltag verzeichneten Partei-Posts hier fast 15 Millionen Interaktionen – Likes, Shares und Kommentare. Damit setzte sich Instagram klar an die Spitze.

TikTok folgt mit rund 8 Millionen Interaktionen, bei einer besonders jungen Zielgruppe. Facebook und X (ehemals Twitter) kamen nur noch auf je etwa 3 Millionen Reaktionen – ein deutlicher Beleg für ihre sinkende Relevanz. Während Facebook vor allem ein älteres Publikum erreicht und TikTok als Spielfeld der Jüngeren gilt, bleibt Instagram die zentrale Bühne für politische Inhalte in Deutschland

Nische: LinkedIn und Mastodon 

Der gezielte Einsatz unterschiedlicher Plattformen kann strategisch sinnvoll sein, wenn er sich an Zielgruppen und inhaltlichen Schwerpunkten orientiert. So fanden CDU und FDP auf LinkedIn eine passende Bühne für wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Inhalte und nutzen sie regelmäßig. Andere Parteien zeigen sich dort deutlich zurückhaltender – die Grünen etwa nur vereinzelt, SPD und AfD gar nicht. Die Linken-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek setzte hingegen als einzige auf Mastodon, ein alternatives, dezentrales soziales Netzwerk.

Die Linke im Höhenflug auf Instagram

Besonders erfolgreich war Die Linke. Auf Instagram generierte sie 5,8 Millionen Interaktionen, davon 4,4 Millionen in der heißen Wahlkampfphase ab dem 29. Januar. Der Auslöser: die Debatte um die Brandmauer. Am 29. Januar, dem Tag der kontroversen Abstimmung zum 5-Punkte-Plan der Union, erreichte Die Linke einen Spitzenwert an Interaktionen. 

Auch Die Grünen fuhren eine sehr erfolgreiche Instagram-Kampagne. Mit 3,1 Millionen Interaktionen belegen sie Platz zwei. Auch hier lag der Peak rund um den 29. Januar, der Abstimmung zur Migrationspolitik.

Im Vergleich dazu blieb die CDU auf Instagram blass: 1,2 Millionen Interaktionen insgesamt, davon rund 700.000 in den letzten drei Wahlkampfwochen – ein spürbarer Anstieg erst ab dem 3. Februar.

Die SPD folgt mit 787.549 Interaktionen, von denen 519.000 in der heißen Wahlkampfphase stattfanden. Die FDP erzielte zwischen Dezember und der Wahl 693.816 Interaktionen, das Bündnis Sahra Wagenknecht kam auf 356.402.

Interaktionen pro Woche über den Wahlkampfzeitraum

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TikTok: Die Linke setzt neue Maßstäbe

Den stärksten Aufschwung erzielte Die Linke allerdings auf TikTok: Mit fast 8 Millionen Interaktionen zwischen Dezember und Wahltag übertraf sie dort alle anderen Parteien und Kandidatenaccounts auf sämtlichen Plattformen. Während vor dem 11. Januar kaum Reaktionen erzielt wurden, begann danach ein rasanter Anstieg.

Die AfD dominiert X und Facebook

Auf den klassischen Plattformen X und Facebook konnte nur noch die AfD relevante Reichweite erzielen: Mit 2,3 Millionen Interaktionen auf X und 1,5 Millionen auf Facebook dominierte sie dort deutlich. Grund dürfte die ältere, konservative Zielgruppe sein, die diesen Netzwerken treu geblieben ist. Die öffentliche Unterstützung durch Elon Musk für AfD-Positionen auf X verstärkte die Aufmerksamkeit zusätzlich. Besonders auffällig: Alice Weidel erzielte mit 7,3 Millionen Interaktionen den höchsten Wert eines Kandidatenaccounts auf einer Plattform überhaupt. 

Top Posts: Wo wurde am meisten interagiert?

Drei Beispiele zeigen, wie Plattformverständnis, Timing und Emotionalität gezielt zur Wirkung eingesetzt wurden. Dabei wird deutlich: Viralität ist heute kaum planbar. Was sich im Vorfeld aufwendig inszenieren lässt, wird oft von spontanen, authentischen Reaktionen überholt. Entscheidend ist, die gesellschaftliche Stimmung im richtigen Moment aufzugreifen – und dabei glaubwürdig und anschlussfähig zu wirken.

In ihrem erfolgreichsten Clips wendet sich Heidi Reichinnek auf TikTok direkt an junge Menschen: „Du bist 17 und hattest fest vor zu wählen – und dann kamen die vorgezogenen Neuwahlen. Jetzt darfst du doch nicht wählen. Ging mir auch schon so. Was jetzt? Reden wir drüber.“ Der kurze, nahbare Monolog traf einen Nerv, erzielte innerhalb weniger Stunden Hunderttausende Interaktionen und wurde massenhaft geteilt. Emotionalisierung funktioniert hier nicht über Pathos, sondern über Identifikation mit einer konkreten Alltagserfahrung – ein Paradebeispiel für plattformgerechte, mobilisierende Kommunikation. 

Als Reichinnek eine Woche später in einer spontanen Rede im Bundestag auf die Abstimmung zur Migrationspolitik reagierte, war das kein Wochen im Voraus produzierter Hochglanzclip – sondern ein emotionaler Moment, der Millionen Menschen berührte und auf TikTok und Instagram viral ging.

Die FDP wiederum verwandelte einen Tortenwurf gegen Christian Lindner – ursprünglich ein Protestakt – in einen eigenen viralen TikTok-Post. Mit ironischer Brechung und klarer Botschaft wurde der Clip zum meistinteragierten Beitrag des gesamten Bundestagswahlkampfs 2025 – mit über 1,4 Millionen Interaktionen.

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Auch das Reel der Grünen mit dem Titel „Ein kleines Zeichen“ demonstriert eindrucksvoll, wie wirkungsvoll strategische Emotionalisierung sein kann. Der aufwendig produzierte Clip, untermalt mit dem Lied „Oma“ von Marlo Großhardt, verzichtet bewusst auf Zahlen oder Programmpunkte und setzt stattdessen auf Haltung, Erinnerung und ein kollektives Gefühl. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung traf das Video einen Nerv. Bemerkenswert ist, dass es seine politische Botschaft ausschließlich über Musik, Bildsprache und eine klare moralische Linie vermittelt – ganz ohne parteipolitisches Framing. Gerade das macht es so anschlussfähig, selbst für Menschen, die sich sonst kaum mit Politik beschäftigen.

Die Fälle zeigen eindrucksvoll: Viralität lässt sich kaum langfristig planen – sie entsteht dort, wo politische Botschaft, öffentlicher Moment und gesellschaftliche Aufmerksamkeit punktgenau zusammentreffen.

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Top Posts nach Interaktionen:

Rang Platform Zeitpunkt Link Text Interaktionen
SPD
1 Instagram Sa 25.01. 08:51 Link
Merz bricht schon vor der Wahl sein Versprechen und will seine Politik im Zweifel mit Zustimmung der AfD durchsetzen. Wir wackeln nicht: Wir kooperieren nicht mit Rechtsextremen. Weder jetzt noch im März.
24.691
2 Instagram Mi 05.02. 17:03 Link
Franz Müntefering möchte euch etwas wichtiges sagen. Und dran denken: Am 23.02. Anstand und Erfahrung wählen.
22.080
3 Instagram Di 11.02. 18:42 Link
Er grüßt Frau Weidel nicht?! - So reagiert der Kanzler.
17.991
FDP
1 TikTok Do 28.11. 12:15 Link
EU-Kommission ist übergriffig. #kubicki #fdp #rauchen
34.062
2 TikTok Di 11.02. 12:06 Link
Wenn bei uns alles so wachsen würde wie die Bürokratie, hätten wir keine Sorgen.
27.230
3 TikTok Di 14.01. 19:06 Link
Sparen darf nicht bestraft werden!
22.017
GRÜNE
1 Instagram Di 18.02. 11:31 Link
Wie oft müssen wir es noch sagen? Keine Woche vergeht, ohne dass Markus Söder und die Union über die Wiederkehr der Atomkraft fabulieren. Aber bitte, teilen wir eben nochmal dieses Video, damit ist alles gesagt, nämlich: Alte Atomkraftwerke wieder ans Netz zu bringen, macht den Strom nicht günstiger, nicht sicherer und schon gar nicht schneller verfügbar. Ganz im Gegenteil! Und die ganze Debatte ist unlauter, wenn man nicht beantwortet: Wo sollen die AKWs stehen? Wo soll der Müll hin? Wer soll sie bauen? Wann sollen sie fertig sein? Wer soll das bezahlen? Darauf hat die Union – offenkundig – keinerlei Antworten. Darum: Markus Söder kann die Idee noch zehn Mal aus der Schublade holen – sie wird dadurch nicht besser. Und übrigens: Das sagen nicht nur wir, sondern ganz klar auch die Betreiber selbst.
79.739
2 Instagram Mi 29.01. 11:55 Link
Wenn @merzcdu seine Ankündigung wahrmacht, kommt es heute im Deutschen Bundestag zum Tabubruch: einer Zusammenarbeit der CDU mit der AfD. Einer Partei, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist. Es wäre ein historischer Fehler. Begehen Sie ihn nicht, Herr Merz!
67.047
3 Instagram Fr 10.01. 11:17 Link
Die Umfragen zeigen: Menschen wollen @robert.habeck als Kanzler – und wir wollen ein #TriellMitHabeck! Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, trotzdem halten ARD und ZDF weiterhin an einem Kanzlerduell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz fest. Es gibt keinen sinnvollen Grund Robert Habeck von dieser Debatte auszuschließen. Deshalb: Bleibt weiter laut! Denn ihr habt das Recht auf eine echte Auswahl, auf Zuversicht statt Gestern. Gemeinsam haben wir es in der Hand.
59.292
CDU
1 Facebook Do 09.01. 20:17 Link
Wirtschaft ist nicht alles – aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Deutschland droht das dritte Rezessionsjahr in Folge. Und damit: sinkende Investitionen in den Standort, große Traditionsunternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen müssen und damit auch deren Existenz gefährden. Deutschland braucht jetzt einen #Politikwechsel. Deutschland braucht einen Kanzler, der sowohl die Unternehmen als auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Blick hat und sie durch gezielte Maßnahmen entlastet. Mehr Politikwechsel gibt's hier: https://www.politikwechsel.cdu.de
29.815
2 YouTube Fr 21.02. 08:28 Link
Politikwechsel mit Friedrich Merz! Beide Stimmen CDU.
28.467
3 Instagram So 16.02. 22:00 Link
Nein, Frau Weidel, wir sind nicht neutral. Wir stehen nicht dazwischen. Wir sind auf der Seite der Ukraine und verteidigen mit der Ukraine die politische Ordnung, die wir hier haben. #Quadrell
28.070
AfD
1 YouTube Mo 23.12. 22:33 Link
Gänsehaut pur bei dieser Rede! - AfD - Livemitschnitt Alice Weidel Magdeburg 'In Eurem Schmerz wollen wir Euch beistehen. In dieser schweren Stunde einen Moment der Trauer mit Euch gemeinsam tragen, der für Euch unendlich erscheinen muss. Ihr seid nicht allein. Wir sind in Gedanken bei Euch. Für Sie, für die Angehörigen der verletzten Opfer geht es in Tage des Bangens und Hoffens. Und wir hoffen, wir bangen mit Euch. Bei all der Trauer, spüre ich einen Funken des Zusammenhaltes, den wir nähren sollten, der wachsen sollte. Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Und auch dem Kameramann, der zu Beginn der Veranstaltung einen medizinischen Notfall erlitt, eine schnelle Genesung.' #Magdeburg #AfD #Weihnachten
63.144
2 Facebook So 22.12. 14:30 Link
Die Bürger wollen den Wechsel statt eines 'Weiter so': AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel führt unter den Kandidaten aller Parteien - und vor Merz - mit deutlichem Abstand. Zeit für Deutschland - Zeit für Veränderung!
57.222
3 Facebook Fr 07.02. 12:21 Link
💰 CO₂-Bepreisung ist größte CDU-Abzocke aller Zeiten! 💰 Während die Migrationsdebatte die Schlagzeilen beherrschte, hat der Bundestag klammheimlich die nächste massive Belastung für alle Bürger beschlossen: Ab 2027 explodiert der CO₂-Preis! Heizen und Tanken werden drastisch teurer – um bis zu 45 Cent pro Liter und damit weit über 2€. Wer also dachte, die Inflation durch die Ampelpolitik der letzten Jahre sei schon schlimm genug, wird bald sein böses Erwachen erleben. 🔴 Doch der eigentliche Skandal? Die CDU ist die treibende Kraft dahinter! 🔴 Merz und Co. geben sich als Kritiker der Ampel – doch in Wahrheit treiben sie diese CO₂-Abzocke aktiv mit voran! ✔ Im EU-Parlament hat die CDU das sogenannte Emissionshandelssystem ETS-II (CO2-Bepreisung) mitbeschlossen. ✔ Im Bundestag hat sie nun gemeinsam mit der Rest-Ampel zugestimmt. ✔ In Regierungsverantwortung wird sie das System nicht abschaffen – sondern weiter verschärfen! Die CDU ist keine Alternative, sondern Teil des Problems! Opposition? Alles nur Show! Dass CDU, SPD und Grüne längst ein Kartell bilden, wurde zuletzt mehr als deutlich: Hinter den Kulissen feiern ihre Funktionäre ausschweifende Privatpartys – während sie den Bürgern gemeinsam das hart erarbeitete Geld aus der Tasche ziehen! Vor der Kamera große Worte, hinter den Kulissen ein Herz und eine Seele. 💸 Bürger und Mittelstand werden ausgequetscht wie eine Zitrone – für eine Klima-Politik, die weder bezahlbar noch effektiv ist! 💸 ❌ Nur die AfD kämpft für echte Entlastung! ❌ Wir fordern: Weg mit der CO₂-Abgabe, Schluss mit der künstlichen Verteuerung von Energie! Während CDU, Grüne und SPD immer neue Belastungen erfinden, steht die AfD für bezahlbare Energie, niedrige Preise und wirtschaftlichen Wohlstand. 🔵 Wer Veränderung will, muss sich von der CDU-Fake-Opposition verabschieden! AfD – gegen Abzocke, für die Bürger! ✊🔵
51.936
Linke
1 TikTok Sa 22.02. 15:29 Link
(at)heidireichinnek erklärt, was taktisch wählen mit eurem unerreichbaren Crush zu tun hat. Wollt ihr ein 'weiter so' oder eine echte Veränderung? Wollt ihr Druck für einen Mietendeckel und bezahlbare Lebensmittel? Euch endlich mal mit den Milliardären anlegen? Dann ist klar: Wer linke Politik stärken will, sollte auch Die Linke wählen. #DeswegenDieLinke #DieLinke #linkepolitik #btwahl2025
545.900
2 TikTok Mo 20.01. 13:59 Link
Wir sind die soziale Stimme im Bundestag für alle, die ohne goldenen Löffel im Mund geboren wurden. Wir werden uns niemals damit abfinden, dass die Mieten immer mehr Menschen richtig die Luft abschnüren. Wir werden uns niemals damit abfinden, dass so viele Menschen hier sich den ganzen Tag krumm legen und am Ende des Monats das Geld dann doch nicht reicht, weil die Lebensmittelpreise einfach unendlich gestiegen sind. Unsere Aufgabe im nächsten Deutschen Bundestag ist klar: Druck machen für einen Mietendeckel, dafür sorgen, dass Millionäre und Milliardäre endlich ihren gerechten Anteil zur Gesellschaft beitragen und der Regierung ganz genau auf die Finger schauen. Die Zukunft ist links! @heidireichinnek @jan.van.aken7 #bundestagswahl2025 #btw2025 #DeswegenDieLinke #DieLinke #linkepolitik #deshalbdielinke
512.681
3 TikTok Mi 12.02. 00:33 Link
Wir mit euch: It's a Match!
438.685
BSW
1 TikTok Do 19.12. 20:20 Link
Wer war das? 😅😂 #lustig #highlight #outtake #politik
76.785
2 TikTok Fr 03.01. 18:10 Link
Mit dem BSW ist und bleibt der Himmel blau 😉 #afd #dumm #skandal #highlight #viralvideos #deutschland
63.260
3 TikTok Mo 20.01. 18:11 Link
Dieses Video muss jeder gesehen haben. #doppelmoral #debatte #afd #russland #usa #bsw #skandal
34.854
Olaf Scholz (SPD)
1 Instagram So 16.02. 21:55 Link
Gegenhalten! Die AfD hat kein Konzept. Frau Weidel verbreitet nichts als heiße Luft. #Quadrell
71.612
2 Instagram So 23.02. 12:10 Link
Gewählt. Und jetzt ihr.
19.325
3 Twitter Mi 29.01. 19:54 Link
Ich werde noch eine Zeit brauchen, zu verarbeiten, was wir heute gemeinsam erlebt haben. Dieser Tag wird sicherlich von manchen als historisch beschrieben werden. Das erste Mal ist im Deutschen Bundestag ein Antrag mit einer Mehrheit beschlossen worden, die auch von der AfD… https://t.co/lwdfmwld1C
18.503
Christian Lindner (FDP)
1 TikTok Do 09.01. 13:57 Link
Der Wahlkampf geht los. Bei seinem Einsatz für die Wirtschaftswende lässt CL sich durch nichts aufhalten. 🎂😂 TL
1.425.300
2 TikTok Do 28.11. 15:14 Link
Wir sitzen im selben Boot. TL #FDP #Lindner #ChristianLindner
178.051
3 TikTok Sa 08.02. 16:30 Link
🦣. TL
137.584
Robert Habeck (GRÜNE)
1 Instagram Sa 18.01. 19:30 Link
Servus aus Bayern! Gerade in München und Augsburg unterwegs, morgen geht's nach Nürnberg und ich hab einiges im Gepäck. Grüße von der #Deutschlandreise 😉
149.738
2 Instagram Mo 10.02. 11:33 Link
Ich rechne damit, dass heute, wenige Tage vor der Bundestagswahl, Vorwürfe gegen meine Doktorarbeit, die ich vor 25 Jahren in Hamburg geschrieben habe, veröffentlicht werden. Ich habe mich entschieden, das Ganze transparent zu machen. Denn ich kenne die Vorwürfe – und konnte sie vorab prüfen lassen. Das Ergebnis: Die Ombudsstelle der Universität Hamburg hat die Vorwürfe entkräftet und bestätigt, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Ich habe auch den Präsident der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, um eine Einschätzung gebeten. Auch er hat keine Zweifel an der Eigenständigkeit der wissenschaftlichen Arbeit. Die Anschuldigungen – übrigens nicht wie sonst Textplagiate, sondern Ungenauigkeiten in den Fußnoten – stammen vom Plagiatsjäger Stefan Weber. Wer ihn beauftragt hat und wer ihn bezahlt, weiß ich nicht, da er seine Geldquellen ja im Verborgenen lässt und über seine Geldgeber keine Transparenz herstellt. Einmal konnte durch journalistische Recherche aufgezeigt werden, dass es das Nachrichtenportal NIUS war. Ein letztes: Herr Weber wird auch Vorwürfe gegen die Doktorarbeit meiner Frau erheben. Meine Frau kandidiert aber für kein politisches Mandat. Sie ist nicht Teil dieses Wahlkampfs. Ich bitte darum, meine Familie rauszuhalten.
117.987
3 Instagram Do 30.01. 12:18 Link
Jenseits von demokratischen Fragen und Wortbrüchen: Diese Entscheidung gestern ist der Sargnagel für die deutsche Wirtschaft. Wieso? Mehr dazu im Video.
115.085
Friedrich Merz (CDU)
1 TikTok Mi 19.02. 13:46 Link
„Meine #Partei, die #CDU, ist ein offenes Haus für alle, denen ihr Glaube, ihre Familie, denen Anstand und Höflichkeit am Herzen liegen. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, dass ich das #Zusammenleben immer in unserem Lande verteidigen werde.“ (tm) #merz #friedrichmerz #fy #politik
206.700
2 TikTok Do 06.02. 17:14 Link
„Burgersprechstunde.“ (tm) #merz #friedrichmerz #wahlkampf #behindthescenes #fy #trending #cdu @CDU Deutschlands #wiedernachvorne
113.849
3 TikTok Fr 17.01. 16:52 Link
„#Söderisst diesmal mit Friedrich Merz eine Berliner Currywurst.“ (tm) #berlin #currywurst #merz #friedrichmerz #cdu #csu #politik #currywurstpommes #fy #trending @CDU Deutschlands #berlinercurrywurst
94.114
Alice Weidel (AfD)
1 TikTok So 23.02. 08:00 Link
Jetzt gilts: Mindestens zwei Freunde mitnehmen, ins Wahllokal gehen und eure Stimmen für die AfD abgeben! Für Wohlstand, für Sicherheit, für Deine Zukunft! Verändern wir gemeinsam Deutschland! #3Freunde #afd #deshalbafd #jetztafd #teamalice
632.900
2 TikTok Fr 29.11. 15:54 Link
Während #Faeser „konsequentes Handeln“ hinsichtlich der Weihnachtsmärkte & deren Bedrohung durch Islamismus fordert, handelt die #AfD tatsächlich konsequent: Wir beantragen erneut, die Grenzen zu sichern! „Weidels Konter“ ist zurück - jetzt folgen und keine Ausgabe verpassen! #afd #JetztAfD #wahlkampf #aliceweidel #weidelskonter
549.900
3 TikTok Do 16.01. 16:30 Link
Auf dem Weg nach #Hamburg - ab 19 Uhr geht die Veranstaltung los. Natürlich auch im Livestream auf YouTube und X! #AfD #weidel
538.600
Heidi Reichinnek (Linke)
1 TikTok Mi 29.01. 21:44 Link
Die spontane Rede nach dem Dammbruch.
947.000
2 TikTok Di 21.01. 18:35 Link
Du bist 17 und hattest fest vor zu wählen - und dann kamen die vorgezogenen Neuwahlen. Jetzt darfst du doch nicht wählen. Ging mir auch schon so. Was jetzt? Reden wir drüber. #bundestagswahl #dielinke #btw25
409.042
3 TikTok Do 05.12. 19:22 Link
Paragraph 218 raus aus dem Strafgesetzbuch: das haben wir heute zum ersten Mal im Bundestag besprochen. Jetzt geht das in die Ausschüsse, dann müsste es eigentlich eine Anhörung geben, aber die wird aktuell noch blockiert – und erst danach wird abgestimmt. Also: schreibt euren Abgeordneten und lasst die Abstimmung passieren! #218 #mybodymychoice #schwangerschaftsabbrüche #dielinke #feminismus
393.661
Sarah Wagenknecht (BSW)
1 TikTok Do 16.01. 18:01 Link
Sahra kontert Merz: „Lieber friedlich als Friedrich!“ 😮😂 „Frieden gibt’s auf jedem Friedhof“, so Friedrich Merz. Wie bitte? So kann man doch nur daherfaseln, wenn man noch nie einen Krieg erlebt hat. Und dieser Typ will Kanzler werden? Da halten wir es lieber mit Willy Brandt: „Ohne Frieden ist alles nichts.“ #reaction #cdu #merz #roast #viral #lustig
276.200
2 TikTok Do 23.01. 13:09 Link
Die AfD steht für eine Ellenbogengesellschaft #bsw #wagenknecht #maischberger #weidel #afd #musk
210.189
3 TikTok Sa 08.02. 18:09 Link
„Law&Order-Merz hofiert Kriegsverbrecher Netanjahu 😑“ #bsw #wagenknecht #merz #netanjahu #palästina #reaction
128.525

Die Bedeutung des Timings: Wann war der Wahlkampf am sichtbarsten?

Der Bundestagswahlkampf 2025 entfaltete seine sichtbarsten Momente nicht nur kurz vor dem Wahltag am 23. Februar – sondern bereits ab November, nach dem Bruch der Koalition.

FDP: Negativer Peak durch die D-Day-Affäre

Ende November schossen die Interaktionen rund um die FDP auf LinkedIn und anderen Plattformen in die Höhe – allerdings im Zuge der sogenannten D-Day-Affäre. Ein internes Strategiepapier wurde geleakt und sorgte für öffentliche Empörung. Die erhöhte Sichtbarkeit war keine strategische Stärke, sondern ein Krisenpeak – mit personellen Konsequenzen und deutlichem Vertrauensverlust.

AfD und Alice Weidel: Neue X-Allianzen

Ein weiterer Höhepunkt war im Januar 2025 auf X zu beobachten, ausgelöst durch den Livestream zwischen Alice Weidel und Elon Musk. Die Interaktionen konzentrierten sich fast ausschließlich auf Weidels persönlichen Account – ein Lehrbeispiel für personenzentrierten Plattform-Wahlkampf. Auch kurz vor der Wahl gab es auf Facebook starke Ausschläge – die AfD bleibt hier die auffälligste Kraft.

Die Linke: Sichtbarkeit auf visuellen Kanälen

Ende Januar verzeichnete Die Linke starke Interaktionen auf TikTok, Instagram und YouTube. Mit klaren Botschaften, schnellen Schnitten und niedrigschwelliger Sprache trafen sie den Ton jüngerer Zielgruppen – während Facebook und X bei ihnen nahezu keine Rolle spielten.

CDU und Grüne fuhren solide Kampagnen mit konstanter Präsenz, aber ohne extreme Peaks – ihre Strategien waren breiter gestreut, die Inhalte mehr auf Kontinuität und langfristige Glaubwürdigkeit ausgerichtet.

Fazit: Wahlkampf in Wellen

Der digitale Wahlkampf 2025 war kein kontinuierliches Crescendo – sondern ein Auf und Ab aus diskursiven Peaks, Plattformstrategien und medialen Krisen. Sichtbarkeit entstand oft durch Ereignisse, weniger durch langfristig aufgebaute Narrative. Wer die digitale Bühne dominieren wollte, musste nicht nur senden – sondern im richtigen Moment präsent sein.

Themenanalyse: Kommentare und Postingfrequenz im Vergleich

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Was polarisierte? Themen, die zündeten

Welche Themen spalteten im Bundestagswahlkampf 2025 die Gemüter? Unsere Analyse basiert auf Tausenden Wahlkampfposts, die systematisch nach Schlagwörtern und Hashtags untersucht und zehn thematischen Feldern zugeordnet wurden.

Was polarisierte nun am meisten? Nach Anzahl der Kommentare dominierten diese fünf Themen (unter Ausschluss von Sonstiges, da vielfältige, oft spontane Themen ohne klare Zuordnung) die Debatte:

  1. Justiz & politisches System – z. B. mit Debatten um Verfassung, Rechtsstaat & Demokratie.
  2. Renten & Soziales – stark diskutiert, vor allem durch linke Akteure.
  3. Verteidigung & Außenpolitik – kriegsbedingte Unsicherheit ließ die Diskussionen hochkochen.
  4. Wirtschaft & Jobs – v. a. durch Inflation, Unternehmenssteuern und Arbeitsmarktthemen getrieben.

Bildung und Umwelt waren kaum sichtbar, obwohl sie wahlstrategisch bedeutsam sein könnten. Einige Parteien setzten ganz bewusst auf konfliktträchtige Inhalte:

  • BSW dominierte beim Thema Verteidigung. Beiträge von Sahra Wagenknecht zur NATO, Ukraine oder Friedensdiplomatie generierten besonders viele Kommentare – teils zustimmend, teils scharf ablehnend.
  • AfD und Alice Weidel führten mit großem Abstand beim Thema Migration. Die Partei erzielte hier nicht nur viele Beiträge, sondern mit Abstand die meisten Kommentare - über 11 % ihrer Gesamtkommentare. Ein Zeichen hoher Emotionalisierung. Zudem sorgten Inhalte zu Justiz und politischem System für hohe Reaktionen – etwa bei Aussagen zur Meinungsfreiheit oder Verbotsverfahren.
  • Friedrich Merz fiel auf, weil er persönlich öfter zu Migration postete als der CDU-Parteikanal – ein strategischer Versuch, eigene Akzente zu setzen oder die Union weiter nach rechts zu profilieren.
  • Die Linke setzte auf soziale Gerechtigkeit und Rentenpolitik – Themen, die auf ihren Kanälen hohe Resonanz zeigten, besonders auf TikTok und Instagram. Hier kamen 29% der Kommentare zustande. Auch sie war stark in der Kategorie Justiz & Rechte vertreten, was auf ihre Positionierung zu Demokratie, Grundrechten und Antifaschismus hinweist. Die beiden erfolgreichsten Parteien auf Social Media – gemessen an der Kommentaranzahl – waren AfD und Die Linke. Doch sie polarisierten mit unterschiedlichen Inhalten.

Diese gezielten Schwerpunktsetzungen zeigen, wie Parteien Social Media nutzen, um Emotionalität zu erzeugen – und Reichweite. Polarisierung war dabei oft kein Nebeneffekt, sondern Strategie.

Vergleich der Followerzahl Start vs. Ende des Wahlkampfs

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Der Wettlauf um Follower: Parteien vs. Persönlichkeiten

Gesichter vor Logos: Personalisierung wirkt

TikTok, Instagram und X wurden zur Arena für Politikstars. Ob Linke, Grüne oder AfD: Über alle Parteien hinweg erzielten Spitzenkandidat:innen deutlich mehr Engagement als offizielle Partei-Accounts. Nutzer:innen interessieren sich zunehmend für Gesichter statt Logos. Ein Beispiel: Heidi Reichinnek (Die Linke) wuchs auf Instagram von 76.000 auf fast 487.000 Follower, auf TikTok auf über 580.000. Die Partei profitierte also nicht zuletzt von der starken Einzelmarke ihrer Kandidatin: Die Linke konnte ihren Instagram-Kanal von rund 151.000 auf über 414.000 Follower steigern, auf TikTok wuchs sie von 48.700 auf 377.000

Auch Alice Weidel trug den Wahlkampf der AfD digital fast allein. Auf X verdoppelte sie ihre Follower auf über eine Million. Auf TikTok kam sie auf 938.000, auf Instagram auf 526.000. Während der AfD-YouTube-Kanal von 286.000 auf 334.000 Abonnenten zulegte und der X-Account von 295.000 auf 427.000 wuchs.

Robert Habeck (Grüne) wuchs auf Instagram auf 424.000 und steigerte sogar seine YouTube-Abonnenten von 7.500 auf 80.000, vor allem mit persönlichen Ansprachen. Auch das ein Zeichen dafür, dass persönliche Ansprache stärker zieht als generische Parteikommunikation. Friedrich Merz (CDU) verzeichnete auf Instagram moderate Zuwächse. Auch die CDU selbst verzeichnete kaum Bewegung. Olaf Scholz (SPD) fiel sogar durch rückläufige Followerzahlen auf, insbesondere auf X – ein seltener Negativtrend in einem Wahlkampf.

Die FDP blieb insgesamt auffällig unauffällig. Lediglich auf LinkedIn konnte sie ihre Followerzahl leicht steigern – von 17.500 auf knapp 20.000. Auf anderen Plattformen stagnierte sie weitgehend, auch die Accounts von Spitzenpersonen blieben im Schatten der großen Player.

Eine besondere Rolle spielte Sahra Wagenknecht, die bereits vor der Gründung des BSW über starke Social-Media-Kanäle verfügte. Zwar war sie mit Abstand die reichweitenstärkste Figur auf Facebook und YouTube, doch während des Wahlkampfs gingen ihre Zahlen leicht zurück – ein Indiz dafür, dass frühzeitig aufgebaute Reichweite nicht automatisch auch in neuerlicher Mobilisierung mündet.

Sichtbarkeit folgt Strategie

Der Wahlkampf 2025 glich keinem stetigen Aufstieg, sondern verlief in einer Abfolge pointierter Höhepunkte. Sichtbarkeit war kein Selbstläufer – sie entstand durch strategisch platzierte Themen, durch die Fokussierung auf Persönlichkeiten statt Parteistrukturen und durch die bewusste Wahl der passenden Plattform zur richtigen Zeit. Wer im digitalen Raum Relevanz erzielen wollte, musste nicht nur laut sein, sondern präzise, emotional anschlussfähig – und vor allem zum richtigen Zeitpunkt präsent.

Fazit: Die Lücke zwischen digitaler Sichtbarkeit und Wahlerfolg

Darüber hinaus hat der Bundestagswahlkampf 2025 deutlich gemacht, dass eine starke Social-Media-Präsenz nicht automatisch in einen Wahlerfolg mündet. Während Die Linke ihre Reichweiten auf Plattformen wie TikTok und Instagram erfolgreich in Stimmen umwandeln konnte, blieben andere Parteien trotz hoher Online-Interaktionen ohne nennenswerten Erfolg an der Urne. Besonders die Grünen fuhren eine virale Kampagne mit emotional starken Inhalten – doch ein Wahlerfolg blieb aus. Die CDU wiederum war auf Social Media eher zurückhaltend präsent, konnte aber die Wahl gewinnen.

Diese Entwicklung lässt sich nur verstehen, wenn man den digitalen Wahlkampf im Kontext des gesamten politischen Wettbewerbs betrachtet. Auch wenn Social Media heute eine wichtige Rolle spielt, bleibt der klassische Wahlkampf mit Plakaten, Marktplatzauftritten und Fernsehdebatten für viele Wählerinnen und Wähler weiterhin entscheidend. Vor allem ältere Generationen – eine große und wahlentscheidende Gruppe – sind online deutlich weniger aktiv. Viele von ihnen haben stabile Parteibindungen und lassen sich stärker durch persönliche Ansprache oder klassische Medien beeinflussen.

Jüngere Zielgruppen – vor allem Jung- und Erstwähler – sind auf Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube gut erreichbar, aber politisch weniger gefestigt und nicht immer zuverlässig mobilisierbar.

Hinzu kommt: Algorithmen begünstigen vor allem emotionale, polarisierende Inhalte, was oft Reichweite bringt, aber nicht zwingend neue Wählerstimmen. Es bleibt unklar, wie groß der tatsächliche Einfluss von Social Media auf Wahlentscheidungen ist – belastbare Daten fehlen bislang.

Daraus folgt: Sichtbarkeit allein reicht nicht. Erfolgreiche Wahlstrategien müssen digitale Reichweite mit Glaubwürdigkeit, langfristigem Vertrauen und klassischer Präsenz verbinden – denn entscheidend bleibt, wer am Ende wirklich wählen geht.